Drohnen haben sich längst als vielseitige Begleiter etabliert – ob als unterhaltsames Gadget für Freizeitpiloten oder als professionelles Arbeitsgerät in der Industrie und Filmproduktion. Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl an Modellen, die sich vor allem in einem Punkt stark unterscheiden: ihrem Gewicht. Doch warum spielt das Gewicht eine so große Rolle?

Die EU-Regelungen: Warum jedes Gramm zählt

Die EU-weiten Vorgaben für Drohnen sind streng und selbst für Hersteller nicht immer einfach umzusetzen. Entscheidend ist das Gesamtgewicht der Drohne inklusive aller verbauten oder mitgelieferten Teile – also inklusive Akku, Propellerschutz und weiterem Zubehör. Schon kleine Veränderungen können die Kategorie der Drohne verändern. Ein Beispiel: Eine Drohne, die mit Standardakku 249 Gramm wiegt, darf nicht einfach mit einem schwereren Akku betrieben werden. Dadurch würde sie in eine andere Gewichtsklasse rutschen und könnte einen Drohnenführerschein erforderlich machen.

Die Praxis: Beliebte Drohnen und ihre Gewichte

Die Bandbreite der verfügbaren Modelle ist groß und orientiert sich an den unterschiedlichen Einsatzzwecken. Leichte Einsteigermodelle sind ideal für spontane Flugabenteuer, während schwerere Drohnen oft für anspruchsvolle Aufnahmen konzipiert sind.

Leichtgewichte (unter 900 Gramm):

  • DJI Mini 4 Pro / DJI Flip (jeweils 249 g): Ultraleicht, einfach zu fliegen und ideal für den sofortigen Einsatz.
  • Parrot Anafi (320 g): Bietet mit einer um 180 Grad schwenkbaren Kamera mehr kreative Freiheit.
  • DJI Air 2S (595 g) und DJI Air 3 (720 g): Liefern bereits professionelle Foto- und Videoqualität.

Mit diesen Modellen decken Hersteller den gesamten Bereich für die sogenannte „offene“ Kategorie ab, die mit einem A1/A3-Kompetenznachweis uneingeschränkt genutzt werden darf.

Schwergewichte für Profis:

Für anspruchsvolle Aufgaben gibt es deutlich größere Fluggeräte:

  • DJI Mavic 4 Pro (1.063 g): Eine leistungsstarke All-in-One-Lösung.
  • DJI Phantom 4 Pro (ca. 1.380 g): Bewährt und stabil in der Luft.
  • DJI Inspire 3 (bis ca. 4.310 g): Ein High-End-System für Filmprofis.

Rechtliche Lage: Welches Gewicht erfordert welche Erlaubnis?

Das Gewicht ist der Schlüssel zu den gesetzlichen Vorgaben:

  • Bis 250 Gramm (C0-Klasse): Der Einstieg ist am einfachsten. Ohne Kamera genügt das Lesen der Bedienungsanleitung. Ist eine Kamera verbaut, ist eine Registrierung beim Luftfahrt-Bundesamt und eine Fernpiloten-ID am Gerät Pflicht.
  • Bis 900 Gramm: Für diese Modelle wird der A1/A3-Kompetenznachweis benötigt. Diesen erwirbt man nach bestandenem Theorietest für 25 Euro. Er berechtigt zum uneingeschränkten Fliegen von Drohnen bis 900 Gramm und unter strengeren Auflagen sogar für Modelle bis 25 Kilogramm.
  • Ab 25 Kilogramm: Diese Drohnen fallen nicht mehr in die „offene“ Kategorie. Für sie sind spezielle Genehmigungen und Lizenzen erforderlich.

Fazit: Bevor Sie sich eine Drohne zulegen, lohnt sich immer ein Blick auf die Waage. Das Gewicht bestimmt nicht nur die Flugeigenschaften, sondern auch den bürokratischen Aufwand – vom sofortigen Start bis zum verpflichtenden Führerschein.