Grundsätzlich ist es problemlos möglich, zwei oder mehr Mäuse gleichzeitig an einen PC anzuschließen. Dafür stehen in der Regel ausreichend USB-Anschlüsse zur Verfügung. Während die meisten Nutzer sicherlich mit einer Maus auskommen, gibt es durchaus Szenarien, in denen mehrere Exemplare sinnvoll sein können.
Besonderheit bei Notebooks
Notebooks nutzen oft schon standardmäßig zwei Zeigegeräte: das integrierte Touchpad und eine externe Maus, die via USB oder Bluetooth verbunden wird. Diese parallele Nutzung ist völlig normal und funktioniert reibungslos.
Was passiert beim Anschließen einer zweiten Maus?
Windows erkennt die zusätzliche Maus sofort. Sie wird im Geräte-Manager (devmgmt.msc) unter „Mäuse und andere Zeigegeräte“ aufgeführt. Auch in den Maus-Einstellungen (main.cpl oder control mouse) erscheint ein neuer Eintrag im Tab „Hardware“. Eine direkte Navigation dorthin ist mit dem Befehl control main.cpl,,4 möglich. Wenn eine Maus nicht angeschlossen ist, wird sie in der Regel auch nicht angezeigt – es sei denn, im Geräte-Manager ist die Option „Ausgeblendete Geräte anzeigen“ aktiviert.
Ein Mauszeiger für alle Mäuse
Von Haus aus steuern alle angeschlossenen Mäuse denselben einzigen Cursor auf dem Bildschirm. Die Eingaben der Mäuse konkurrieren miteinander. Bewegt man eine Maus nach rechts und eine andere gleichzeitig nach links, bewegt sich der Zeiger nur unkontrolliert oder gar nicht. Echte Zusammenarbeit ist mit der Standard-Windows-Funktionalität also nicht möglich. Denkbar wäre höchstens, dass eine Person den Zeiger bewegt und eine andere klickt, was jedoch kaum praktikabel ist.
Mögliche Anwendungsfälle für mehrere Mäuse
Trotz der Einschränkungen gibt es Nischen, in denen mehrere Mäuse nützlich sein können:
- Ergonomie: Man verwendet je nach Situation eine andere, ergonomisch geeignetere Maus.
- Gemeinsame Nutzung: Unterschiedliche Personen mit verschiedenen Handgrößen oder Vorlieben (z. B. Raucher vs. Nichtraucher) nutzen denselben PC mit ihrer eigenen Maus.
- Spezielle Spiele: In seltenen Fällen, wie beim alten Spiel „Moorhuhn“, könnte eine Person zielen und eine andere schießen.
Nachteile mehrerer Mäuse
Der Betrieb mehrerer Mäuse bringt einige Nachteile mit sich:
- Erhöhter Stromverbrauch: Besonders relevant für Notebooks im Akkubetrieb.
- Versehentliche Eingaben: Berührt man eine ungenutzte Maus, kann es zu ungewollten Klicks oder Bewegungen kommen.
- Treiberprobleme: Die Wahrscheinlichkeit für Treiberkonflikte steigt, insbesondere bei herstellerspezifischer Software.
- Erhöhte CPU-Last: Beim An- und Abstecken von Mäusen kann es vorübergehend zu Leistungseinbußen kommen, besonders auf älteren Rechnern.
Zwei Mauszeiger mit Spezial-Software
Möchte man tatsächlich zwei unabhängige Mauszeiger auf dem Bildschirm steuern, ist dafür spezielle Software erforderlich, da Windows dies von sich aus nicht unterstützt. Diese Lösung ist ideal für Schulungen oder bestimmte Kollaborationsszenarien.
- TeamPlayer4 Lite: Eine kostenlose Software, die für jede Maus einen farblich unterschiedlichen Cursor anzeigt. Die Performance und Zuverlässigkeit kann unter modernen Windows-Versionen jedoch eingeschränkt sein.
- Pluralinput: Eine kommerzielle Alternative mit einer kostenlosen Testversion. Sie bietet eine bessere Performance und unterstützt sogar das Touchpad eines Notebooks als drittes, unabhängiges Zeigegerät.
Fazit
Mehrere Mäuse an einem PC zu betreiben, ist technisch einfach umsetzbar. Für den alltäglichen Gebrauch eines einzelnen Nutzers bietet es jedoch wenig Mehrwert. In speziellen Situationen der gemeinsamen Nutzung oder mit entsprechender Software für unabhängige Cursor kann die Methode aber durchaus sinnvoll sein.