Die Laptop-Landschaft hat sich lange Zeit nur langsam verändert, doch zum Jahreswechsel 2024/2025 ist Bewegung in den Markt gekommen. Wer einen neuen Laptop plant, steht vor einer grundlegend veränderten Situation. Mein bisheriger Ratschlag, einfach ein älteres Modell im Sale zu kaufen, gilt nicht mehr uneingeschränkt. Der Grund: Eine neue Generation von Prozessoren bringt endlich spürbare Fortschritte.
Die Revolution der Prozessoren
Die neuesten Chips von Intel (Core Ultra Series 2/Lunar Lake), AMD (Ryzen AI 300) und Qualcomm (Snapdragon X Elite) markieren einen echten Technologiesprung. Die wichtigsten Verbesserungen betreffen:
- Deutlich längere Akkulaufzeit: Tests mit dem Procyon Office-Benchmark zeigen massive Unterschiede. Intel Lunar Lake führt mit über 17 Stunden, dicht gefolgt von Qualcomms Snapdragon X Elite (16:20 h). Die Vorgänger-Generationen von Intel und AMD lagen nur bei rund 10,5 Stunden.
- Energieeffizienz: Der Kampf um die beste Akkulaufzeit ist entbrannt. Lunar Lake und die ARM-basierten Snapdragon-Chips liefern hier die überzeugendsten Ergebnisse.
- KI-Hardware (NPUs): Neuronale Verarbeitungseinheiten sind jetzt Standard und bereiten die Laptops auf kommende KI-Funktionen in Windows vor.
- Wi-Fi 7 als Standard: Anders als bei den Vorgängern ist der neue WLAN-Standard in diesen Chips fest integriert – ein großer Sprung in Geschwindigkeit und Stabilität.
Für wen lohnt sich das Upgrade?
Wenn Ihnen eine lange Akkulaufzeit im Office- oder Unterwegs-Einsatz wichtig ist, sind Laptops mit diesen neuen Prozessoren eine klare Empfehlung. Kombiniert mit weiteren Verbesserungen wie hochwertigen OLED-Displays und mehr Basis-RAM (oft 16 GB) lohnt sich die Investition in ein aktuelles Modell.
Achtung: Gaming-Laptops bilden eine Ausnahme
Die genannten Fortschritte gelten nicht für Gaming-Laptops. Diese setzen weiterhin auf die leistungsstärkeren, aber stromhungrigeren Intel Raptor Lake-CPUs und Grafikchips der RTX-40-Serie. Wi-Fi 7 ist hier oft nicht Standard. Für Spieler bleibt der Rat: Auf ein Schnäppchen bei älteren Modellen warten oder auf die erwarteten Neuheiten der RTX-50-Serie auf der CES 2025.
KI wird greifbar: Der „Copilot+PC“
KI ist kein abstraktes Feature mehr. Mit den neuen Prozessoren erfüllen Laptops die Voraussetzungen für die „Copilot+PC“-Klasse. Das bedeutet neben einer dedizierten Copilot-Taste auch erweiterte KI-Funktionen in Windows, die von der leistungsstarken NPU profitieren. Microsoft arbeitet intensiv daran, dieses Ökosystem, trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit Features wie „Recall“, weiter auszubauen.
Die ARM-Frage: Windows auf Snapdragon
Qualcomm-basierte Laptops mit Windows liefern nun eine exzellente Akkulaufzeit. Die Software-Kompatibilität hat sich stark verbessert; die meisten Alltags-Apps, einschließlich vieler Adobe-Programme, laufen problemlos. Dennoch bleibt ein minimales Restrisiko bei sehr spezieller Software oder alter Hardware wie Druckern. Ein Kauf mit gutem Rückgaberecht ist empfehlenswert. Intel setzt genau hier an und wirbt mit der problemlosen Kompatibilität aller x86-Software auf seinen Lunar-Lake-Chips.
Ausblick: Was kommt 2025?
Der Innovationsschub geht weiter. Für 2025 werden erwartet:
- Neue GPUs: Nvidia könnte auf der CES 2025 die RTX-50-Serie vorstellen.
- Neue Prozessoren: Intel plant mit „Panther Lake“ den Nachfolger für Lunar Lake. AMD arbeitet an leistungsstärkerer „Strix Halo“-Hardware.
- Günstigere ARM-Laptops: Qualcomm will mit dem Snapdragon X Plus Laptops für 700-900 Euro ermöglichen.
Fazit
2025 ist ein spannendes Jahr für einen Laptop-Kauf. Die aktuellen Prozessorgenerationen bieten erstmals seit langem spürbare Vorteile in puncto Akkulaufzeit, Konnektivität und Zukunftsorientierung durch KI. Für alle, die keinen Hochleistungs-Gaming-Laptop brauchen, lohnt sich der Blick auf die neuesten Modelle.
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