Megapixel gelten bei Smartphone-Kameras als entscheidendes Kaufkriterium. Die verbreitete Annahme lautet: Je höher die Megapixelzahl, desto besser die Bildqualität. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?
Smartphones sind unsere täglichen Begleiter – für Kommunikation, Internet und vor allem zum Fotografieren. Daher spielt die Kameraqualität eine zentrale Rolle bei der Geräteauswahl. Viele Verbraucher orientieren sich zunächst an der Megapixelzahl, in der Hoffnung, damit das beste Bild zu erwischen. TECHBOOK klärt auf, was es mit den Pixeln auf sich hat und ob mehr tatsächlich mehr kann.
Wozu braucht eine Kamera Megapixel?
Der Trend zu immer höheren Megapixelzahlen hält an: Aktuelle Flaggschiffe wie das Samsung Galaxy S23 Ultra, aber auch Mittelklasse-Modelle wie das Xiaomi Redmi Note 13 Pro oder das Motorola Edge 30 Ultra werben mit bis zu 200 Megapixeln. Ein Megapixel entspricht einer Million Bildpunkte. Grundsätzlich gilt: Mehr Pixel können eine höhere Bilddichte und schärfere Darstellung ermöglichen – zumindest in der Theorie.
In der Praxis sieht es jedoch oft anders aus. Es gibt zahlreiche Beispiele, bei denen Smartphones mit geringerer Megapixelzahl bessere Fotos liefern als Geräte mit nominell stärkerer Auflösung. Woran liegt das?
Die Sensorgröße macht den Unterschied
Entscheidend für die Bildqualität ist nicht die Pixelanzahl allein, sondern die Größe des Sensors. Der Sensor fängt das Licht ein und wandelt es in digitale Signale um. Ist der Sensor größer, kann er mehr Licht aufnehmen – selbst wenn die Megapixelzahl niedriger ist. Das Resultat: weniger Bildrauschen, bessere Farbwiedergabe und mehr Details, besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Bei kleinen Sensoren – wie sie platzbedingt in Smartphones verbaut werden – stößt die Megapixel-Jagd dagegen an Grenzen. Werden die Pixel bei hoher Anzahl zu klein und zu dicht gepackt, leidet die Lichtaufnahme. Die Bildqualität verbessert sich nicht mehr, sondern kann sogar schlechter werden.
Smartphone vs. Kamera: ein unfairer Vergleich?
Das erklärt, warum Spiegelreflexkameras mit gleicher Megapixelzahl oft deutlich bessere Ergebnisse liefern als Smartphones: Sie verfügen über größere Sensoren, die mehr Licht einfangen und die Pixel optimal nutzen können.
Fazit: Megapixel sind nur ein Teil des Puzzles. Wer ein smartphone mit einer wirklich guten Kamera sucht, sollte also nicht nur auf die Pixelzahl achten – der Sensor macht den wahren Unterschied.
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