Viele Menschen gewöhnen sich daran, ihr Smartphone abends im Bett zu nutzen und anschließend direkt neben sich zu laden. Was praktisch erscheint, ist jedoch mit erheblichen Risiken verbunden – sowohl für das Gerät als auch für die Nutzerinnen und Nutzer. Ein Fachmann des Verbands für Elektrotechnik (VDE) erläutert, welche Gefahren dabei entstehen können.
Überhitzung und Brandgefahr
Laut Jürgen Ripperger vom VDE darf kein elektronisches Gerät unter Decken oder Kissen geladen werden, da es dabei zu Wärmestau kommen kann. „Dies kann kritische Zustände verursachen und im Extremfall sogar einen Brand auslösen“, warnt er. Die hohen Temperaturen schaden nicht nur der Technik, sondern bergen auch gesundheitliche Risiken. Zusätzlich leidet der Akku: Hitze führt zu vorzeitiger Alterung und verringert seine Lebensdauer. Viele Smartphones besitzen zwar einen Überhitzungsschutz und schalten sich ab – doch das verhindert nicht nur den Ladevorgang, sondern kann langfristig die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Wer regelmäßig gegen die Herstellervorgaben verstößt, riskiert im schlimmsten Fall eine Kettenreaktion mit gefährlichen Folgen.
Hinweise der Behörden
Bereits mehrfach hat unter anderem die Polizei in New York vor dem Laden von Handys im Bett gewarnt. Besonders tückisch ist das Verstauen unter Kissen, da hier die Wärmeabgabe blockiert wird. Bilder von verkohlten Geräten machen die Ernsthaftigkeit der Situation deutlich. Im Extremfall können Akkus sogar explodieren und Personen verletzen. Oft liege die Ursache im falschen Umgang, in Einzelfällen könnten aber auch Produktfehler vorliegen, so Ripperger. Sicher ist: Das Bett ist kein Ort fürs Smartphone.
Negative Auswirkungen auf den Schlaf
Neben den Sicherheitsrisiken hat die nächtliche Handynutzung auch Auswirkungen auf die Schlafqualität. Laut einer Studie der Universität Koblenz-Landau von 2016 schliefen bereits damals 25 % der Jugendlichen mit dem Handy unterm Kopfkissen. Neuere Erhebungen deuten auf ähnliche Gewohnheiten hin. Das blaue Licht des Displays hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und hält das Gehirn wach. Zusätzlich sorgt die psychologische Erreichbarkeit für Anspannung – beides Faktoren, die zu Schlafstörungen führen können.
Fachleute empfehlen daher, das Smartphone möglichst nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen und es schon vor dem Zubettgehen an einem gut belüfteten, nicht brennbaren Ort aufzuladen. Wer abends noch kommunizieren oder Unterhaltung sucht, sollte das Gerät anschließend outside des Bettes platzieren – für mehr Sicherheit und erholsamen Schlaf.